Der Internationale Währungsfonds hat seine Wachstumsprognose für die globale Wirtschaft im Jahr 2019 auf real 3,5 % abgesenkt. Das Wachstum der vergangenen Jahre wird sich demzufolge leicht abschwächen. Diese Entwicklung ist unter anderem auf die negativen Folgen des Handelsstreits zwischen den USA und China zurückzuführen. Darüber hinaus sollen wachstumshemmende Effekte in Europa aus der zweiten Jahreshälfte 2018, darunter die Risiken im Finanzsektor Italiens, nachlassende Konsumausgaben in Deutschland sowie politische Unsicherheiten in Frankreich, auch im Jahr 2019 nachwirken. Insbesondere für Großbritannien ist die Prognose von ca. 1,5 % angesichts der mit dem Brexit verbundenen Unsicherheiten mit hohen Risiken behaftet. Das Wachstum im Euro-Raum wird sich insgesamt den Erwartungen nach auf 1,6 % abschwächen.
Die Prognosen des IWF sehen für die USA eine Verlangsamung der Wachstumsdynamik auf 2,5 % vor. Negativ auf das Wirtschaftswachstum wirkt sich auch die Haushaltssperre zu Beginn des Jahres aus. Eine weiterhin starke Konsumnachfrage angesichts der fiskalpolitischen Anreize ist jedoch trotzdem zu erwarten, davon werden auch die Importe profitieren.
Für die Schwellen- und Entwicklungsländer rechnet der IWF mit einer Wachstumsrate von 4,5 %, die somit nur leicht unter dem Vorjahresniveau liegt. Für die europäischen Schwellenländer wird trotz einer guten wirtschaftlichen Entwicklung in Mittel- und Osteuropa insgesamt ein Rückgang der Wachstumsrate auf 0,7 % prognostiziert, was ausschließlich auf die Währungskrise in der Türkei zurückzuführen ist.
Für Asien erwartet der IWF ein Wirtschaftswachstum von 6,3 %, das insbesondere auf die abgeschwächte Dynamik in China von 6,2 % zurückzuführen ist. Ein Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 7,5 % wird hingegen für Indien erwartet, das von geringeren Ölpreisen und einer weniger restriktiven Geldpolitik profitiert. Für die ASEAN-Länder, zu denen ebenfalls wichtige Absatzländer von KSB gehören, wird ein Wachstum von 5,1 % prognostiziert.
Das Wachstum in Lateinamerika soll 2,0 % erreichen. Die Erholung von der Rezession in den Jahren 2015 und 2016 in Brasilien setzt sich fort und soll im laufenden Jahr zu einem Anstieg des BIP um 2,5 % führen.
* Quelle: Internationaler Währungsfonds (Januar 2019)
Trotz der langsamer wachsenden Weltwirtschaft erwartet der IWF weltweit ein weiterhin hohes Wachstum der Bruttoinvestitionen. Für die deutschen Maschinenbauunternehmen erwartet der VDMA positive Impulse für den Auftragseingang u.a. aus den beiden größten Absatzmärkten USA und China.
Bei den Herstellern von Flüssigkeitspumpen in Deutschland rechnet der VDMA im laufenden Jahr mit einem Umsatzwachstum von 1 %, bei Industriearmaturen geht der Verband von einer Steigerung um 2 % aus.
Für den weltweiten Maschinenbau erwartet der VDMA ein ähnliches, leicht abgeschwächtes Wirtschaftswachstum. Auch beim deutschen Maschinenbau geht der VDMA von einem dritten Aufschwungjahr in Folge und einem preisbereinigten Anstieg um + 2 % aus, das damit ebenfalls leicht unter dem Vorjahr liegt.
Bei Flüssigkeitspumpen in Deutschland rechnet der VDMA im laufenden Jahr mit einem Umsatzwachstum von preisbereinigt + 2 % und bei Industriearmaturen mit einer Steigerung um nominal 2 %.
Bei den Schiffsneubauten geht Macquarie Research nach einem leichten Anstieg im Berichtsjahr für 2019 wieder von einem leichten Rückgang aus und erwartet für die kommenden Jahre lediglich eine stabile Entwicklung auf dem Niveau von 2019.
Trotz des abgeschwächten globalen Wirtschaftswachstums wird prinzipiell von guten Rahmenbedingungen für eine Ausweitung des Geschäfts in Europa und Übersee ausgegangen. Insgesamt sieht der KSB Konzern im laufenden Jahr einem erneuten Wachstum des Auftragseingangs entgegen, da er in der Regel dem Wirtschaftszyklus etwas verzögert folgt. Wesentliche Treiber des Geschäfts werden Standardprodukte sowie Serviceleistungen und Ersatzteile sein. Aufgrund der weiterhin hohen Investitionsbereitschaft der Kunden werden vermehrt Großprojekte, für die neben Standardpumpen und -armaturen auftragsspezifisch konstruierte Produkte geliefert werden, erwartet. Insgesamt wird beim Auftragseingang mit einer Steigerung auf 2.350 Mio. € bis 2.500 Mio. € und beim Umsatz mit einer Steigerung auf 2.300 Mio. € bis 2.450 Mio. € gerechnet. Insgesamt wird für das Geschäftsjahr 2019 aufgrund des mit Einmaleffekten belasteten Ergebnisses des laufenden Geschäftsjahres ein Wachstum des EBIT auf 95 Mio. € bis 115 Mio. € erwartet.
Der Auftragseingang im Segment Pumpen wird im Laufe des Jahres erheblich steigen, obwohl sich neben der unverändert kritischen Situation im Bereich konventioneller Kraftwerke auch in der Industrie und im Bergbau eine Dämpfung der Nachfrage nach Pumpen abzeichnet. Dafür ist mit einem deutlichen Anstieg des Auftragseingangs aus der Wasser- und Abwasserwirtschaft sowie aus der Gebäudetechnik zu rechnen. In der Öl- und Gasindustrie kann die Erweiterung des Produktprogramms neue Impulse für Kundenaufträge geben. Der Umsatz mit Pumpen wird 2019 ebenfalls erheblich zunehmen; hierzu wird die Fakturierung von Projektaufträgen aus dem Jahr 2018 und den Vorjahren beitragen. Trotz des erwarteten erheblichen Umsatzanstiegs rechnet KSB aufgrund der diesjährigen Einmaleffekte in Höhe von insgesamt + 7,4 Mio. € mit einem leichten Rückgang des EBIT für dieses Segment im Jahr 2019.
Im Segment Armaturen ist im laufenden Jahr mit einer spürbaren Steigerung im Auftragseingang zu rechnen. Vermehrte Aufträge werden aus der Industrie, insbesondere der Chemie und Petrochemie, sowie aus dem Marktbereich Transport, erwartet. In der Bauwirtschaft und in der Industrie kann sich das geplante Wachstum auf neue Produkte und in der Wasser- und Abwasserwirtschaft auf eine verbesserte Nachfrage aus Ost- und Südostasien stützen. Hingegen muss von einem weiteren Rückgang der Nachfrage nach Ventilen, Klappen und Schiebern für die Energietechnik ausgegangen werden. Der Umsatz folgt dem Auftragseingang für Armaturen zeitversetzt und wird darum im Jahr 2019 voraussichtlich gegenüber 2018 ein erhebliches Wachstum zeigen. Für das Segment Armaturen erwartet KSB entsprechend einen erheblichen Anstieg des EBIT.
IST 2018 | Prognose 2019 | |
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Auftragseingang | 2.303,5 Mio € | 2.350 Mio. € – 2.500 Mio. € |
Pumpen | 1.506,2 Mio. € | Erheblicher Anstieg |
Armaturen | 355,6 Mio. € | Spürbarer Anstieg |
Service | 441,7 Mio. € | Erheblicher Anstieg |
Umsatz | 2.245,9 Mio. € | 2.300 Mio. € – 2.450 Mio. € |
Pumpen | 1.469,4 Mio. € | Erheblicher Anstieg |
Armaturen | 340,8 Mio. € | Erheblicher Anstieg |
Service | 435,7 Mio. € | Spürbarer Anstieg |
EBIT | 74,7 Mio. € | 95 Mio. € – 115 Mio. € |
Pumpen | 90,6 Mio. € | Leichter Rückgang |
Armaturen | – 37,4 Mio. € | Erheblicher Anstieg |
Service | 21,5 Mio. € | Erheblicher Anstieg |
Der Ausbau des Servicegeschäfts steht im Fokus der Wachstumsstrategie. Entsprechend wurde für das laufende Jahr ein erhebliches Wachstum des Auftragseingangs für Dienstleistungen und Ersatzteile geplant, mit einem Schwerpunkt im Bereich Industrie. Die Ersatzteillager in Deutschland, Brasilien und Südafrika werden mit einer neuen Software ausgestattet, um die Abläufe schneller und reibungsloser zu gestalten. Außerdem werden neue Komponentenlager in China, Indien und Südostasien errichtet. Speziell in China wird außerdem der Bau eines Ersatzteilwerks in Angriff genommen, um die Lieferzeiten deutlich zu reduzieren. Vertriebliche Initiativen werden dazu beitragen, das Dienstleistungsangebot in Wachstumsmärkten stärker zu kommunizieren und neue Kunden zu gewinnen. Dies gilt auch für Serviceleistungen, die im Zuge der digitalen Transformation neu entwickelt und offeriert werden. Für den Umsatz im Segment Service rechnet der Konzern mit einem spürbaren Wachstum und für das EBIT mit einem erheblichen Anstieg im Jahr 2019. Grundlage für diese Annahme ist der weitere Ausbau des Servicegeschäfts unter der neuen Marke KSB SupremeServ.
Der Prognosezeitraum für die vorangehenden Ausführungen umfasst das Geschäftsjahr 2019.
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